"Helfen lernen" - unter diesem Motto wird ab dem Frühjahr 2020 wieder eine Kursreihe für Ehrenamtliche und solche, die vorhaben, sich ehrenamtlich zu engagieren, angeboten. Auch über die Grenzen Schwäbisch Gmünds hinweg, haben Interessierte die Möglichkeit, sich an acht Abenden schulen zu lassen.
"Wir möchten mit den Menschen auf die Suche danach gehen, welches Ehrenamt für denjenigen passt", meint Doris Beck vom Kreisdiakonieverband Ostalb. Angefangen im Kinder- und Jugendbereich über die Behinderten- und Altenhilfe, bis hin zur ehrenamtlichen Arbeit mit Geflüchteten: das Spektrum, wie sich Menschen einbringen können, ist groß.
Nicht nur Menschen kurz vor oder bereits im Ruhestand nahmen in den vergangenen Jahren am Sozialführerschein teil, auch junge Leute, Studierende oder solche, die nach einem Umzug Anschluss in ihrer neuen Umgebung suchen, spricht Michael Kuschmann von der Caritas Ost-Württemberg an.
Toni Lang, die die Kurseinheiten moderiert, war selbst Teilnehmerin beim Sozialführerschein 2013, hatte sich damals spontan angemeldet und war beeindruckt davon, welche neuen Einblicke der Kurs ermöglicht hat, als sie die Flüchtlingsunterkunft auf dem Hardt besuchte: "Durch die Praxisbesuche öffnen sich ganz neue Perspektiven auf bisher unbekannte Felder - und das lohnt sich!"
Fokus des Sozialführerscheins sei u.a. laut Uli Bopp, der für Gemeinwesen- und Quartiersarbeit bei der Vinzenz von Paul gGmbH am Seniorenzentrum Riedäcker tätig und gleichzeitig Bettringens Stadtteilkoordinator ist, sowohl zwischen den Trägern ein Netzwerk herzustellen, vor allem aber ein Netzwerk unter den Teilnehmenden zu ermöglichen. "Jeder bringt seine Fähigkeiten mit, die zum Gemeinwohl eingesetzt werden können", so Bopp weiter. Ob innerhalb eines Teams oder alleine, für jeden gäbe es geeignete Ehrenamtsmöglichkeiten.
Durch die Teilnahme am Sozialführerschein verpflichtet man sich nicht gleichzeitig dazu, verbindlich ein Ehrenamt zu übernehmen. "Auch, wenn es die Teilnehmenden gestärkt und ihre Persönlichkeit weiterentwickelt hat, ist das für uns ein tolles Ergebnis", so Steffen Müller von der Stiftung Haus Lindenhof. Doch auch die Grenzen des ehrenamtlichen Engagements will das Projektteam mit den Teilnehmenden erarbeiten. Demnach sei es wichtig, sich selbst auch einen klaren zeitlichen Rahmen für das Ehrenamt zu setzen.
Zudem liegt es dem Team am Herzen, dass jeder der teilnehmenden Träger einen Ansprechpartner zu Verfügung stellt, denn: "Ehrenamt und Hauptamt gehören zusammen". Wichtig ist den Kursleitern vor allem eins: Vernetzung untereinander ermöglichen und neue Kontakte zu knüpfen: "Der Sozialführerschein soll Raum zum Wachsen geben - zum Ermutigen", schließt Doris Beck ab.
Die beteiligten Institutionen sind der Kreisdiakonieverband Ostalb, die Stiftung Haus Lindenhof, die Caritas Ost-Württemberg und seit diesem Jahr neu dabei die Vinzenz von Paul gGmbH unter der Moderation von Toni Maria Lang. Teil der Kooperation sind zudem die Evangelische Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd sowie die Katholische Seelsorgeeinheit Unterm Bernhardus.
Bis zu 15 Personen können am Sozialführerschein im Begegnungszentrum Riedäcker teilnehmen. Weitere Infos bekommt man bei allen Projektpartnern, Anmeldung bei Michael Kuschmann unter: kuschmann@caritas-ost-wuerttemberg.de oder 07171 10420-0