"Das, was ich am wenigsten gerne in meiner Zeit als Regionalleiter getan habe, nämlich vor vielen Menschen stehen und eine Rede halten, das muss ich heute tun". Der Regionalleiter der Caritas Ost-Württemberg, Harald Faber, hat sich am Freitagnachmittag vor großer Kulisse in den Ruhestand verabschiedet. Dass er ein Mann der Taten war, einer, der sich sein ganzes (Arbeits)leben lang für Menschen in Not eingesetzt hat, wurde in den Würdigungen der Gäste deutlich.
Aalen-Wasseralfingen . In der sehr geschmack- und liebevoll geschmückten Sängerhalle in Wasseralfingen fanden sich 150 Gäste und Mitarbeitende der Caritas ein, um Harald Faber noch einmal zu erleben, um zu hören, was ihm in den 39 Jahren seiner Caritaszeit besonders ans Herz gewachsen ist. Die Etablierung der Familienpflege Ostalb gehört dazu, der Ausbau der Caritas-Präsenz in Ellwangen, der Neubau der Häuser Klara und Franziskus der Wohnungslosenhilfe und schließlich die Gründung der Kinderstiftung "Knalltüte", die vor anderthalb Jahren an den Start ging mit der Maßgabe, benachteiligte Kinder ganz direkt in Projekten vor Ort zu fördern. "Das wird eine richtige Erfolgsgeschichte", blickte Harald Faber in die Zukunft. Kaum enden wollte der Applaus, den die Gäste Harald Faber im Stehen gaben.
Zuvor eröffnete Caritas-Verbands-Direktor Pfarrer Oliver Merkelbach den Reigen der Reden. "Sie sind ein Urgestein der Caritas, ein Mensch mit Ecken und Kanten, mit ausgleichendem Wesen, Geduld und Beharrlichkeit", führte Pfarrer Merkelbach aus. Er übergebe die Region Ost-Württemberg , die eine der größten der insgesamt neun Caritas-Regionen ist, gut aufgestellt. Als Zeichen der Wertschätzung zeichnete Merkelbach Harald Faber mit der Goldenen Ehrennadel des Caritas-Verbandes aus.
Als den "Mr.Ost-Württemberg" bezeichnete Dekan Professor Dr. Sven van Meegen den scheidenden Regionalleiter. Faber sei einer, dem man einfach vertrauen kann und der sich nie zu schade war, sich selbst die Hände schmutzig zu machen, wenn es darum ging, Menschen zu helfen. Dass Harald Faber ein dichtes, tragfähiges soziales Netz geknüpft habe und die Sozialarbeit professionalisiert habe, betonte Dekan Robert Kloker in seinen Worten. Die Nähe zu den Kirchengemeinden habe ihn ausgezeichnet und der weite Blick, der immer allen Menschen galt.
Mit Julia Urtel, Sozialdezernentin des Landkreises Ostalb und Peter Polta, dem Ersten Landesbeamten des Landkreises Heidenheim sowie Karlheinz Ehrmann, Sozialbürgermeister der Stadt Aalen, kamen die politischen Verantwortungsträger des sozialen Feldes zu Wort. Sie alle vertrauten der Fachexpertise Harald Fabers und alle drei dankten ihm für die gute Zusammenarbeit.
"Caritas und der Name Faber gehören einfach zusammen", betonte der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Hubert Pflüger. Mit Harald Faber gehe eine väterliche Persönlichkeit. Als Vertreter der Caritas-Regionen sprach Peter Grundler seine Wertschätzung aus. Dem Nachfolger von Harald Faber, Markus Mengemann, wünschte er einen guten Start.
Markus Mengemann wurde im gleichen Zug der Verabschiedung von Pfarrer Merkelbach in sein neues Amt als Regionalleiter der Caritas Ost-Württemberg eingesetzt. "Sie sind eine erfahrene Persönlichkeit und werden die Region engagiert auf die Zukunft hin ausrichten". Mengemann selbst gehörte das Schlusswort des Reden-Reigens. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit unserem neu aufgestellten Leitungsteam für ein gutes Klima in der Region sorgen und Neues bedarfsgerecht entwickeln können". Er dankte ausdrücklich Faber für dessen Zutrauen. "Du wirst für mich immer ein Vorbild sein".
Mit einer spirituellen Einstimmung in der Kirche St. Stephanus, die die beiden Dekane gemeinsam mit Pfarrer Merkelbach zelebrierten, begann der Nachmittag. Unter der Moderation von Caritas Medien-Chefin Barbara Deifel-Vogelmann, die immer wieder tolle Akzente aus dem Schaffen Fabers einflocht und mit der Musik des "Unterbrecher-Syndikats" von Betriebsseelsorger Dr. Rolf Siedler, bekamen die Worte der Redner in den Pausen eine schöne Auflockerung. Einen Höhepunkt bildete der Auftritt des Caritas Mitarbeiter-Chors, der zwei Lieder zum Besten gab und fröhlich, zugleich mit Wehmut den Dank für Fabers tolle Mitarbeiterführung ausdrückte.