v.l. Monika Mayer, Markus Mengemann, Dr. Klaus Riede, Sarah Villforth, vorne: Natalie Andraschko und Dekan Robert Kloker
Die Akupunktur bei Suchterkrankungen ist ein neues Angebot der Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas Ost-Württemberg. Für die Stelle in Schwäbisch Gmünd wurden sechs Akupunktur-Liegen angeschafft. "Wir betrachten ihre Arbeit als praktizierte Nächstenliebe", sagte Dekan Robert Kloker.
Die Sucht-Akupunktur soll das Sucht-Verlangen mindern und ausgleichend wirken. "Das ist kein Hokuspokus", sagte Natalie Andraschko, die diese Behandlung anbietet. Mit der Platzierung der Nadeln an fünf Punkten im Ohr würden zum Beispiel sich im Kreis drehende Gedanken durchbrochen.
Rund 600 Menschen finden pro Jahr den Weg zu einer der Caritas-Beratungsstellen in Gmünd und Aalen, berichtete Monika Mayer, Leiterin des Caritas-Dienstes Suchthilfe. Regionalleiter Markus Mengemann ergänzt, dass die Zahl der Hilfesuchenden in der Corona-Pandemie größer geworden ist. "Es ist ein großer Vorteil für die Menschen, dass wir hier vor Ort diese Angebote machen können", so Mengemann.
Ein weiteres neues Angebot im Bereich Sucht stellte Caritas-Mitarbeiterin Sarah Villforth vor. Sie bietet ein Achtsamkeitstraining an. Das wissenschaftlich gut erforschte Konzept helfe den Patienten, Gedanken und Körper wieder bewusster wahrzunehmen. "Achtsamkeit ist wie ein Muskel, den man trainieren muss", so Sarah Villforth.
Dr. Klaus Riede, Beratungsstellenarzt und ärztlicher Leiter der Ambulanten Rehabilitation für Abhängigkeitskranke zeigte sich als Fan der Ambulanten Rehabilitation. Seiner Meinung nach sollte das Thema Alkohol und Rauchen in der Gesellschaft mehr diskutiert werden. "30 Millionen Menschen in Deutschland haben ein Suchtproblem", sagte Riede. Ziel müsse sein, Zufriedenheit im Leben suchtmittelfrei zu bekommen.