v. l. Inga Grosse, Christina Teger
Dass sie jetzt in einer hübschen Drei-Zimmer-Wohnung leben können, macht Adil und Amira (Namen von der Redaktion geändert) sehr glücklich. Endlich haben sie wieder so etwas wie ein Zuhause und können nach vorne blicken. Über die Initiative "TürÖffner" der Caritas Ost-Württemberg wurde die Wohnung vermittelt.
Bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Deshalb ist vor gut zwei Jahren die Initiative "TürÖffner" an den Start gegangen. Caritas-Mitarbeiterin Inga Grosse ist in der ganzen Region unterwegs, um nach Wohnungen Ausschau zu halten, die bezahlbar und in gutem Zustand sind. "Durch die Kirchengemeinden haben wir einige Wohnungen in Aussicht bekommen", berichtet Inga Grosse. So auch jene in Wasseralfingen, wo Adil und Amira nun eine Bleibe gefunden haben.
Über das Wohnraumcoaching, das ebenfalls von der Caritas durchgeführt und vom Jobcenter Ostalbkreis vermittelt wird, ist das syrische Pärchen auf die Möglichkeit der Wohnraumvermittlung aufmerksam geworden. "Es hat dann ganz schnell geklappt", erzählt der 29-jährige Adil. Sehr froh sei er gewesen, dass es endlich einen Schritt nach vorne ging.
Bereits vor sechs Jahren ist Adil nach Deutschland gekommen, weil in seinem Land der unsägliche Krieg herrscht. Über mehrere Stationen konnte er auf der Ostalb Fuß fassen. Seine Ehefrau Amira hat er hier kennengelernt, und sie fanden auch eine Wohnung. Doch durch eine Mieterhöhung wurde sie schlichtweg zu teuer und der Zuschuss durch das Jobcenter fiel weg. Zum Glück wurden Adil und Amira vom Jobcenter auf die Caritas gebracht. Nach durchlaufener Beratung im Wohnraumcoaching klappte es mit der Vermittlung innerhalb des TürÖffners. "Wir sind beide sehr froh, dass die Caritas die schriftlichen Dinge gemeinsam mit uns erledigt hat", erzählen Adil und Amira. "Es geht hier um Ablöse, Kaution oder Mietvertrag", führt Inga Grosse aus. Weil die Caritas zwischen Mieter und Vermieter "geschaltet" ist, gibt es ein anderes Vertrauensverhältnis zueinander.
Dieses wird auch über den reinen Mietvertragsabschluss weitergeführt. Caritas-Mitarbeiterin Christina Teger ist eine so genannte "Mietbegleiterin". "Ein Jahr lang werde ich Adil und Amira monatlich kontaktieren und bei Fragen oder Behördengängen behilflich sein", so Christina Teger.
Das Mietverhältnis ist in eine solide Basis gebettet. Es wird alles dafür getan, dass Mieten und Vermieten gut funktioniert. Schließlich geht es um nicht weniger, als das Recht zu Wohnen, auf die eigenen vier Wände und ein Leben, das durch einen festen Wohnsitz auch Perspektiven bietet.