Deshalb hat ihre Tochter für sie wichtige Fäden gezogen - und zwar die der Organisierten Nachbarschaftshilfe. Durch den Besuch von zwei ehrenamtlichen Helferinnen in der Woche hat ihre Mutter wieder zu einem guten Alltag gefunden. "Es ist wirklich eine tolle Einrichtung", lächelt Astrid Schmid.
Auch Yvonne Gaiser, die 49-jährige Nachbarschaftshelferin, freut sich auf jeden Besuch bei Astrid Schmid. "Wir verstehen uns einfach gut", erzählt sie. Deshalb steht am Anfang immer ein "Schwätzle". "Wir erzählen uns gegenseitig, was in der letzten Woche so los war", sagt die Nachbarschaftshelferin. "Wir Alten haben auch noch was zu erzählen", ergänzt Astrid Schmid schmunzelnd. Schließlich war sie viele Jahre lang Vorsitzende des Frauenbundes in Schwabsberg-Buch und sang im Kirchenchor mit. Und auch heute noch ist sie an vielem interessiert.
Sie hat es sich angewöhnt, den Besuch "ihrer" Nachbarschaftshelferin vorzubereiten. Sie überlegt sich, was sie gemeinsam machen könnten. Zum Beispiel räumen sie die Spülmaschine zusammen aus oder die Waschmaschine ein, sie gehen zusammen zum Einkaufen oder in die Apotheke. "Einmal waren wir zusammen in einer Kino-Vorstellung von "La Bohème", lässt Astrid Schmid wissen. Und Yvonne Gaiser habe dadurch den Zugang zur Musik gefunden. "Es ist ein Geben und Nehmen".
Dass sich die beiden Frauen so gut verstehen ist ein Verdienst der Organisierten Nachbarschaftshilfe mit ihrer Einsatzleiterin Dorothea Kienle. Sie hat den Erstbesuch bei Astrid Schmid gemacht und sich überlegt, wer von den Helferinnen, die bei ihr im Gebiet der katholischen Kirchengemeinde Salvator sind, zu Astrid Schmid passen könnte. "Mit Yvonne Gaiser haben wir die richtige Person gefunden", freut sich Dorothea Kienle. Als Einsatzleiterin ist sie die erste Ansprechpartnerin für die ehrenamtlich Mitarbeitenden.
"Ich fühle mich sehr gut betreut und aufgehoben", sagt Yvonne Gaiser. Regelmäßig finden Treffen der Mitarbeitenden untereinander statt und außerdem werden immer interessante Fortbildungen angeboten. "Zum Beispiel ein Erste-Hilfe-Kurs, den man ja auch persönlich immer gut gebrauchen kann."
Astrid Schmid fühlt sich als Betreute und hochbetagte Seniorin sehr wohl in ihrer Wohnung. Sie hat Ansprache und bekommt Hilfe. "Ich wüsste nicht, was ich ohne die Nachbarschaftshilfe tun würde", so Astrid Schmid. Sie kann noch einigermaßen gut gehen mit ihrem Rollator, aber draußen ist sie einfach auf Unterstützung angewiesen. "Ich kann hier noch alleine leben, weil es die Nachbarschaftshilfe gibt", ist die Seniorin überzeugt.
Und Yvonne Gaiser fügt hinzu: "Der Termin bei Frau Schmid ist bei mir gesetzt. Und ich mache das so gerne, weil ich so viel zurückbekomme!".
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