Hauptamtlich sind die Nachbarschaftshilfen mit den Trägergemeinden verortet bei der Caritas Ost-Württemberg, dem katholischen Wohlfahrtsverband. Insgesamt sind es acht Organisierte Nachbarschaftshilfen im Kreis Heidenheim und 24 im Ostalbkreis, die sich um die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer kümmern. Die Einsatzleitungen vor Ort koordinieren die Einsätze bei Menschen, die Unterstützung brauchen. Die hauptamtliche Basis bilden die beiden Caritas-Mitarbeiterinnen Sandra Prölß (Ostalb) und Daniela Grimm (Heidenheim) als Geschäftsführerinnen.
Was die Ehrenamtlichen an der Nachbarschaftshilfe am meisten schätzen ist die Tatsache, dass sie nicht alleine unterwegs sind. Sie können sich mit ihren Anliegen an die Einsatzleitungen wenden, bekommen Fortbildungen und Begleitung. "Als Geschäftsführerinnen laden wir regelmäßig die Trägergemeinden und die Einsatzleitungen zum Austausch ein", berichten Sandra Prölß und Daniela Grimm. Außerdem kümmern sie sich um Schulungen und Fortbildungen, die die ehrenamtlich Helfenden unterstützen können. Es geht hier beispielsweise um Erste-Hilfe-Kurse, um Schulungen für Hilfsmittel im Alltag, um den Umgang mit Demenzkranken, mögliche Aktivierungsangebote oder Ernährung. "Außerdem sind die Helfenden während ihrer Einsätze versichert", so die beiden Geschäftsführerinnen.
"Es braucht die Institution vor Ort", ist auch Caritas-Regionalleiter Markus Mengemann überzeugt. In einer immer älter werdenden Gesellschaft sei die Arbeit in den Nachbarschaftshilfen mittlerweile unersetzbar geworden. Im Jahr 2023 haben Ehrenamtliche gemeinsam 135.000 Einsatzstunden in der Region geleistet. "Die Zeit der Ehrenamtlichen ist unbezahlbar", weiß der Regionalleiter. Ohne den Einsatz der Frauen und Männer würde die Vereinsamung von alten Menschen immer größer werden und ein Stück Lebensqualität verloren gehen. "Jeder Mensch will so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben können", sagt Markus Mengemann. Würde es die Organisierten Nachbarschaftshilfen, die im Verein "Zukunft Familie" diözesanweit zusammengefasst sind, nicht geben, würde das ein großes "Loch" ins Netzwerk der sozialen Versorgung reißen. Und hier geht es im Übrigen nicht nur um alte Menschen. Die Organisierte Nachbarschaftshilfe kümmert sich auch um Menschen mit Behinderung oder um Familien.
Aktuell laufen die "Aktionswochen Nachbarschaftshilfe" in der ganzen Diözese mit dem Ziel, neue Helferinnen und Helfer zu gewinnen. "Wir möchten engagierte Frauen und Männer gewinnen, die vielleicht etwas Zeit neu gefunden haben oder die sich einfach ehrenamtlich für die Gesellschaft einbringen möchten", rufen Sandra Prölß und Daniela Grimm auf. Die Basis, die für ein derartiges Engagement benötigt wird, steht solide durch die Geschäftsführungen und die Einsatzleitungen vor Ort. Aus Erfahrung und vielen Gesprächen mit Ehrenamtlichen wissen die beiden Caritas-Mitarbeitenden, wie viel das Engagement jedem Einzelnen selbst geben kann.
Es ist ein Dienst, der unbezahlbar wichtig ist, der einen selbst und die Menschlichkeit der Gesellschaft voranbringt.